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es ist immer noch ein Tabuthema

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Zitat Clara

"dass du die Kraft hattest, die Beziehung zu beenden. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe - und dass, obwohl mein Mann Kontakte zu anderen Männern aufrechterhalten will. Ich weiß noch nicht, was das mit mir macht, wenn es wieder dazu kommt. Aber ich habe große Angst davor..."

Deshalb ja meine Fragen an dich, du musst dir darüber klar werden, was du willst, nicht was du kannst, sondern wirklich, was du willst. Und ob es sich umsetzen lässt.

Deine Kinder/dein Kind sind erwachsen, wenn ich es richtig gelesen habe. Dann kannst drüber reden, wie gesagt, die Zeiten haben sich ja schon, wenn in meinen Augen auch nur ein wenig, geändert, was schwulsein angeht. Mit relativ kleinen Kindern (damals 10 u. 6 Jahre alt) und in der damaligen Zeit, ging das leider nicht.

Du schaffst alles, was du schaffen willst. Du musst nur schauen, dass der Preis dafür nicht zu hoch ist.

 

Ja, da hast du Recht... Alles ist möglich... Ich kann mir im Moment mein Leben nicht ohne meinen Mann vorstellen. Aber ich weiß nicht, ob ich den Preis dafür zahlen kann. Ich muss mir Klarheit verschaffen, und ich weiß, dass ein ganzes Stück Arbeit vor mir liegt und dass, egal welchen Weg ich wähle, es nicht einfach wird und sich mein Leben verändern wird...

Bezüglich der Offenheit gegenüber Schwulsein/Bisexualität hat sich gem. meiner Erfahrung schon viel getan. Die Jugendlichen heute sind viel offener demgegenüber. Alle Formen der Sexualität sind irgendwie "normal" geworden... (was ja auch gut so ist, wenn damit kein Betrug / Doppelleben einhergeht....) Wir haben uns große Gedanken darüber gemacht, wie unsere Tochter es aufnimmt und wann der richtige Zeitpunkt ist, es ihr zu sagen. Sie hat es ganz "gelassen" aufgenommen und mehr zu schaffen als die Tatsache selbst hat ihr gemacht, dass wir es erst jetzt gesagt haben...

Liebe Clara, ich finde, du bist in einer guten Position. Dein Mann steht dazu, dass er Bi/schwul ist. Ihr beiden redet miteinander und ihr habt beide mit eurer Tochter geredet.

Das empfinde ich als großes Glück!

 

Ja, dafür bin ich auch dankbar...

Danke nochmal für deine Offenheit, trudi,  und dafür, dass du deine Erfahrungen hier teilst. Es ist schade, dass sich nicht mehr Betroffene hier austauschen...

Liebe Trudi, ich verstehe dich nur zu gut, auch wenns bei dir Jahre her ist, ich stecke gerade mittendrin ...Herzrasen, Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe...das war bei mir ganz schlimm, jetzt bin bei einer Psychotherapeutin dank dieses Forums und nehme Tabletten , die sehr gut helfen.

Ich wünsche dir, dass du das alles endlich hinter dir lassen kannst und einfach nicht mehr daran denkst.

lgAndrea.

Hallo Andrea,

ich hoffe, dass es dir bald wieder richtig gut geht! Und nein, ich denke, ich darf das nicht vergessen, vielmehr muss ich es akzeptieren, als ein Teil meines Lebens. Vergessen empfände ich als verdrängen und sowas kommt irgendwann immer wieder hoch.

Clara,

wenn es so ist, wie du es empfindest, dann haben die uns nachfolgenden Generationen jetzt schon nicht mehr die Probleme, wie wir sie haben/hatten. Und diejenigen, die diese Erfahrungen gemacht haben, damit zu kämpfen haben, haben ein Alter, in welchem etliche nicht unbedingt im Internet bewandert sind. Da werden evtl. Klamotten bestellt od. ein Kochrezept gesucht, aber auf die Idee, dass es da noch andere gibt und dass die auch noch über dieses Tabu reden kommen viele nicht.

Ich kann jedenfalls sagen, dass es mir sehr geholfen hat, hier zu schreiben.

Danke euch!

 

 

Hallo zusammen

Ich war 30 Jahre mit einem schwulen Mann verheiratet. Endlich habe ich es geschafft, mich daraus zu befreien. Unglaublich viel Leid habe ich durchgemacht und konnte mich in all den Jahren niemandem anvertrauen. Es war wie ein Hamsterrad, aus dem ich nicht entfliehen konnte.

Mit seiner Homosexualität war ich schon vor unserer Ehe konfrontiert. War aber viel zu jung und naiv um abzuschätzen, was das wirklich für mein Leben heisst. Mein Mann konnte nicht zu seiner Neigung stehen und doch lebte er es irgendwie im Geheimen aus. Das Thema wurde in unserer Ehe totgeschwiegen und wenn wieder etwas ans Licht kam, wurde am nächsten Tag weiter gemacht als ob nichts geschehen wäre.

Wenn ich eure Beiträge lese, ist mir alles so vertraut. All die Gedanken und Gefühle hatte ich auch Und trotzdem konnte mich doch nie entscheiden zu gehen. Ich denke es war die "Scham" mich zu outen, was mich schlussendlich den letzten Schritt nicht machen liess.

Eva

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