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...Fantasien oder Realität?

Hallo zusammen,

Bei meinen Recherchen im Internet bin ich auf diese Seite gestoßen.
Ich bin etwas verzweifelt und suche einen dringenden Rat. Ich bin seit 7 Jahren in einer Beziehung mit meinem Freund. Seit Sommer planen wir nun auch Kinder, wir führen meist eine sehr harmonische Beziehung - auch sexuell war unsere Beziehung immer sehr erfüllend.
Vor rund einem Jahr habe ich dann bemerkt, dass mein Freund auf homosexuellen Portalen Kontakt sucht, er schreibt mit anderen Männern. Als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er alles etwas runtergespielt. Er findet lediglich dieses „devot sein" anziehend. Er würde nie mit anderen Männern Sex haben wollen, er kann andere Männer auch nicht küssen oder berühren. Lediglich die Vorstellung dieser Unterwerfung reizt ihn.
Wir konnten das Thema damals mit einem Gespräch klären, er hat sich von den Portalen auch wieder abgemeldet, denn er "mache es ohnehin nur wenn ich nicht da bin, ansonsten lebt er ja seine Lust mit mir aus."
Vor rund einer Woche habe ich dann allerdings durch Zufall Nacktfotos von ihm bzw. in Frauenunterwäsche entdeckt. Hochgeladen in einem Portal für Homosexuelle. Nach dem letzten Gespräch vor einem Jahr hat er mir versichert, er würde nie im Leben sein wahres ICH zeigen, er erstellt Profile mit Fakefotos. Gibt nie seinen richtigen Namen oder sein Alter bzw. den Wohnort an. Dieses Mal waren die Fotos aber echt, kein Fakeprofil. Auch die Angaben im Profil entsprechen genau dem, was er mir vor einem Jahr erklärt hat, was ihn so reizt.
Für mich ist in diesem Moment eine Welt zusammengebrochen. Ich versuche seit einem halben Jahr schwanger zu werden, wir planen eigentlich eine Familie und jetzt? Bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich meinem Freund vertrauen kann? Noch dazu weil es ein 2. Mal ist. Ich habe sehr große Angst, dass aus den Fotos und den Schreibereien irgendwann ein Treffen wird. Ich weiß, dass er schon mal Sex mit einem Mann hatte, lange vor unserer Beziehung, "einfach aus Neugierde", hat er mir erklärt. Ich habe Angst, dass er sich irgendwann richtig outet, dann haben wir vielleicht schon Kinder - was dann? Ich will ihnen das nicht erklären müssen… Ich fühle mich gedemütigt, wir hatten ab und an auch das Thema dass ich mich nicht wertgeschätzt fühle - er ist kein Mann der großen Gefühle und der kleinen Aufmerksamkeiten. Damit konnte ich mittlerweile gut umgehen. Doch jetzt finde ich für mich die Antwort unserer Beziehungsprobleme genau darin, dass ihn etwas anderes reizt und anzieht...
Bin ich zu kritisch mit dieser "virtuellen" Seite meines Freundes? Oder hat das seine Berechtigung?
Ich bin seit rund einer Woche ausgezogen - er bemüht sich natürlich darum dass ich wieder heim komme, aber momentan kann ich ihn nicht mal ansehen, weil ich einfach so enttäuscht bin. Wir haben über die Fotos und die Nachrichten nicht mehr gesprochen, das ging in dem Moment nicht.
Es würde mir sehr helfen, wenn mir jemand seine Erfahrungen schilden kann... ich bin mit dem Thema völlig überfordert und habe auch Angst, mich einer guten Freundin oder meiner Familie anzuvertrauen.

Sag dir bitte egal wie du dich jetzt entscheidest, das nicht du Schuld bist. Du kannst zu jedem Zeitpunkt die Beziehung beenden. Sei froh das dir die Seite deines Freundes schon jetzt klar geworden ist. Er wird dir nie die Wertschätzung und Liebe geben können, die du suchst und brauchst, egal wie oft er dir beteuert es nicht mehr zu tun. Es tut sehr weh und stellt deine Welt auf den Kopf, aber ziehe jetzt die Reisleine und segle in neue Gewässer, Es lohnt sich bestimmt!!!

Fühle dich umarmt

 

Du bist nicht kritisch. Du hast das Recht die Wahrheit zu erfahren.

Nur Fantasien zu haben ist das eine. Aber wenn dein Freund bewusst im Portal ein Profil erstellt, ist es nicht mehr nur Kopfkino.

Ich war zu jung und naiv um das ganze Ausmass eines homosexuellen Ehemannes einzuschätzen. Heute weiss ich, dass ich vor allem wegen der Kinder bei ihm blieb. Da ihr noch keine Kinder habt, zieh den Schlussstrich jetzt. Seine Neigungen wird er sein ganzes Leben behalten.

Sich einer Freundin oder sogar der Familie anzuvertrauen ist sehr schwierig. In meiner langen Ehe, habe ich mich nur wenigen Freunden anvertraut und diese waren überfordert mit diesem Thema. Heute weiss ich, dass eine Fachperson (Arzt/Ärztin, Solzialarbeiter/In, etc) mir mehr Hilfe und Stütze gegeben hätte.

Ich kenne die Gefühle nur zu gut, die du in dieser schwierigen Zeit hast.